Tote Wasservögel am Greifensee mehren sich

von Sandra Julius

Aktuell werden auch am Greifensee vermehrt verendete oder kranke Möwen und andere Wasservögel aufgefunden. Es ist möglich, dass einige der Vögel mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert sind. Wenn Sie einen toten Vogel finden, melden Sie diesen bitte immer über den Notruf 117 damit die Jagdaufsicht aufgeboten werden kann, um den Vogel zu bergen. Wichtig ist, tote Vögel nicht zu berühren und auch Hunde davon fern zu halten.

Im Winterhalbjahr tritt die Vogelgrippe regelmässig in den Ländern Europas auf. Die Aviäre Influenza, wie die Vogelgrippe im Fachjargon genannt wird, ist eine akute, hochansteckende, fiberhafte Viruserkrankung von Geflügel – insbesondere von Huhn und Trute. Auch bei Wildvögeln wird die Krankheit regelmässig nachgewiesen. Über die Handels- und Transportwege von Geflügel aber auch durch den Vogelzug von angesteckten Wildvögeln kann das Virus verbreitet werden.

Ende 2022 trat das Vogelgrippe-Virus in vielen Ländern Europas vermehrt auf. Als Folge davon wurde im Dezember 2022 die ganze Schweiz als Kontrollgebiet erklärt, um den Kontakt zwischen Wildvögeln und Geflügel zu verhindern. Die Massnahmen, wie das Hausgeflügel vor der Vogelgrippe geschützt werden muss, wurden am 9. März bis mindestens am 30. April verlängert. Dies nicht zuletzt, da anfangs Februar dieses Jahres fünf Schwarzschwäne aus einer privaten Tierhaltung im Zürcher Weinland positiv auf das Virus getestet wurden. Auch bei mehreren hundert toten oder kranken Wildvögeln konnte das Vogelgrippe-Virus schweizweit nachgewiesen werden. Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat es in der Schweiz zu dieser Jahreszeit noch nie einen derart starken Anstieg der Fallzeiten gegeben. Im Kanton Zürich gingen gemäss Liste des BLV 46 Meldungen von einem oder mehreren toten oder erkrankten Wildvögeln ein, die in der Folge positiv getestet wurden (Stand 7. März 2023). Die mit Abstand meisten positiven Fälle betreffen den Zürichsee, in der Greifenseeregion liegt laut Liste des BLV bislang ein bestätigter positiver Befund vor.

In den letzten Tagen häufen sich allerdings die Meldungen von toten oder kranken Möwen und anderen Wasservögeln, die am Greifensee von Rangern, Spaziergängerinnen oder Erholungssuchenden gefunden werden. Damit die Vögel auf das Virus getestet werden können und kein Ansteckungsrisiko für gesunde Vögel mehr darstellen, müssen sie gemeldet werden. Wenn Sie in der nächsten Zeit einen kranken (apathisch und ohne Fluchtinstink) oder toten Vogel am Greifensee bemerken, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  • Abstand halten, Vogel nicht anfassen
  • 117 wählen, damit der zuständige Wildhüter oder Jagdaufseher informiert wird, um den Vogel zu bergen und zur Beprobung weiter zu geben
  • Hunde vom toten Vogel fernhalten

Ebenfalls ist es wichtig, Wasservögel nicht zu füttern. Durch die Fütterung, die am Greifensee ohnehin verboten ist, sammeln sich viele Vögel an einem Ort an, was eine Übertragung des Virus erleichtert. Im Wasser-und Zugvogelreservat Greifensee ist das Füttern von Wildtieren inklusive aller Vögel generell verboten.

Update vom 27. März 2023: Die Proben, die den am Greifensee tot aufgefundenen Möwen und Störchen entnommen wurden, waren grösstenteils positiv. Das heisst die Wildvögel starben am Vogelgrippevirus. Dies spiegelt sich auch in der am 27. März 2023 aktualisierten Liste infiszierter Vögel des BLV wider (link unten).

Weitere Informationen:

 

Foto unten: Kranke Möwe am Greifensee 

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