Schnitt der Kopfweiden – Erhalt einer artenreichen Kleinstruktur

von Sandra Julius

Am letzten Sonntag wurde in der Naturstation Silberweide ein Teil der vielen Kopfweiden geschnitten. Wertvolle Unterstützung bekam das Silberweide-Team dabei von vielen Freiwilligen, die unter fachkundiger Anleitung und bei schönstem Sonnenschein beim Schneiden halfen. Auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank für die grosse Unterstützung!

Kopfweiden wurden lange Zeit zur Gewinnung von biegsamen Ruten, als Einstreu für die Tierzucht oder für Brennholz angepflanzt. Der regelmässige Schnitt garantierte den Nachschub an Ruten. Heute werden die Weiden meist durch andere Ressourcen ersetzt.

Dennoch ist der Schnitt der Kopfweiden wichtig, denn durch das Zurückschneiden der Weideäste entstehen viele Kleinstlebensräume von hohem ökologischem Wert: Das Nebeneinander von weichen und härteren Totholzbereichen führt dazu, dass sich Baumhöhlen bilden, die von vielen Vögeln, Säugetieren und Fledermäusen als Unterschlupf genutzt werden. Im Kopfbereich sammelt sich Erd- und Holzmaterial – der sogenannte Mulm, der vielen Käferarten, Schmetterlingen und Ameisen als Lebensraum dient. Und die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und zahlreiche Insekten, insbesondere, da die Weiden früh im Jahr blühen. Deshalb ist es empfehlenswert, die Weiden erst nach der Blüte zurückzuschneiden oder einen Teil der Äste stehen zu lassen.

In der Naturstation werden nie alle Weidenbäume gleichzeitig geschnitten und beim Beschnitt meist einzelne Äste stehen gelassen. Ein Schnitt erst nach der Blüte ist in der Naturstation nicht möglich, da alle Unterhaltsarbeiten im Schutzgebiet zwingend vor dem Monat März erfolgen müssen. Danach wäre die Störung für die Vegetation und die Tierwelt zu gross.

Unterstützt wurde das Silberweide-Team dieses Jahr von zahlreichen Freiwilligen, die tatkräftig bei der wichtigen Weidenpflege mitgeholfen haben – ganz herzlichen Dank für euren Einsatz!

 

PS: Wer gerne selber eine Kopfweide pflanzen und pflegen möchte, findet hier eine Anleitung von BirdLife Schweiz.

 

Zurück