«Little Big Five» vom Greifensee – Brutzeit der Haubentaucher

von Sandra Julius

Bei einem unserer «Little Big Five»-Tiere geht es im Moment besonders geschäftig zu und her. Die Haubentaucher sind eifrig am Balzen, Nester Bauen und Brüten. Für den Nestbau und die Aufzucht der Jungen ist der geschützte Schilfgürtel am Greifensee von grosser Bedeutung, nicht nur für die Haubentaucher, sondern auch für das Brutgeschäft vieler weiterer Vögel.

Eines unserer «Little Big Five»-Tiere vom Greifensee ist der Haubentaucher. Wie viele weitere teilweise seltene oder bedrohte Arten lebt er im Schilfgürtel und auf der offenen Wasserfläche des Greifensees. Der Frühling ist für die Haubentaucher eine wichtige Zeit: Nester müssen gebaut, Eier ausgebrütet und Jungvögel durch die ersten Wochen gebracht werden.

Greifensee – wichtiges Brutgebiet
Gut 50 Prozent aller Haubentaucher des Kantons Zürich brüten am Greifensee. Das ist nicht ohne Grund so: Hier finden sie in den geschützten Schilfgürteln die nötige Ruhe und Ungestörtheit, um sich ihrem Brutgeschäft und der Aufzucht der Jungen zu widmen. Denn Haubentaucher reagieren während der Brutzeit sehr empfindlich auf Störungen durch Wassersporttreibende oder Erholungssuchende. Die bevorzugten und am dichtesten besiedelten Brutgebiete der Haubentaucher befinden sich denn auch in den geschützten Uferabschnitten, die durch die Kontrollen der Ranger zusätzlich störungsfrei gehalten werden.

Versteckte Nester
Die Weibchen legen Anfang bis Mitte April drei bis vier Eier. Das Nest wird aus Schilfhalmen, Wasserpflanzen und Ästen gebaut und schwimmend im Schilfgürtel verankert. Haubentaucher bevorzugen für den Nestbau einen in der Vegetation versteckten Ort im flachen Wasser. Viele Paare balzen noch während dem Nestbau, weshalb sich ihr spektakuläres Balzritual oft über mehrere Wochen zieht.

Gleichberechtigte Rollenverteilung
Wie bei der Balz übernehmen beide Partner auch beim Nestbau, beim Brüten und bei der Aufzucht der Jungen dieselbe Rollen und teilen sich gleichermassen die Verantwortung. Während der Brut wechseln sie sich regelmässig in einem Rhythmus von einer halben bis zu zwei Stunden ab. Wenn sie das Nest verlassen, um sich beim Ausbrüten abzulösen oder weil Gefahr droht, bedecken sie die Eier zur Tarnung mit Pflanzenmaterial.

Wie können wir die Brutpaare unterstützen?
Neben den Haubentauchern brüten im Moment noch viele weitere (Wasser-)Vögel im Schilfgürtel und Uferbereich des Greifensees. Am meisten können Sie zu einer erfolgreichen Brut und Aufzucht der Jungen beitragen, wenn Sie die Schutzzonen im Uferbereich nicht betreten und ihre Hunde an die Leine nehmen. Auch von der Seeseite her ist es wichtig, dass die Uferschutzzonen nicht mit Booten oder Stand-Up-Paddeln befahren werden und der Mindestabstand von 25 Metern zum Schilfgürtel überall eingehalten wird. Seeschutzzonen sind zudem mit gelben Bojen markiert und dürfen ebenfalls nicht befahren werden.  

Unsere «Little Big Five» und mit ihnen viele weitere Tier- und Pflanzenarten danken es Ihnen!

 

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